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I.Freude | II.Ärger | III.Besorgnis | IV.Grübeln | V.Trauer | VI.Angst | VII.Schrecken

Welches sind die sieben Emotionen?

Das Suwen (Buch der einfachen Fragen, Teil des Klassikers des gelben Kaisers) schreibt: " Der Mensch nun hat die Fünf Zang-Organe, in denen diese fünf klimatischen Bedingungen in Freude, Ärger, Niedergeschlagenheit, große Trauer und Angst verwandelt werden. Freude und Ärger beeinträchtigen den Geist. Kälte und Hitze beeinträchtigen den Körper. Starker Ärger schädigt Yin, starke Freude greift Yang an. Kommen starke Emotionen auf, hören die Pulsschläge auf und verlassen den Körper. Sobald Freude und Ärger ohne Selbstbeherrschung zunehmen, werden Kälte und Hitze im Übermaß auftreten, und die Lebensfähigkeit ist nicht länger gewährleistet. Darum müssen sich Yin und Yang in einem ausgeglichenen Gleichgewichtsverhältnis zueinander befinden" (2. Buch, 5. Kapitel) . Die TCM ordnet den emotionalen Aktivitäten jeweils bestimmte Organe zu, so wird die Freude dem Herzen , der Ärger oder Zorn der Leber , die Nachdenklichkeit der Milz , die Besorgtheit und Trauer den Lungen und die Angst und der Schrecken den Nieren zugeordnet.

Die Emotionen (Gefühle) werden in der TCM im Übermass als die Hauptkrankheitsursachen begriffen, emotionale Aktivität als normale innere physiologische Antwort auf Stimuli aus der äusseren Umgebung. Innerhalb angemessener Grenzen verursachen die Gefühle keinerlei körperliche Schwäche oder Krankheit. Wenn jedoch die Gefühle so mächtig werden, dass sie unkontrolliert werden und einen Menschen überwältigen oder Besitz von ihm ergreifen, können sie die inneren Organe ernstlich verletzen und der Krankheit Tor und Türe öffnen. Es kommt nicht auf die Stärke an, sondern vielmehr auf die Dauer, der man der Belastung der bestimmten Gefühle ausgesetzt ist, welche die Krankheiten auslösen. Während westlich ausgebildete Ärzte dazu neigen, die psychologischen Aspekte der psychosomatischen Beschwerden zu betonen, ist der pathologische Schaden an den inneren Organen sehr wirklich und von grösster Bedeutung für den TCM-Behandler.

Übermässige emotionale Aktivität verursacht ernste Störungen im Yin-Yang Gleichgewicht. wilde Abweichungen beim Qi-Fluss, Blockaden in den Leitbahnen und Beeinträchtigung der lebenswichtigen Organfunktionen. Hat einmal der physische Schaden am Organ eingesetzt, ist es nicht mehr in der Lage eine Heilung aus sich selbst heraus zu erreichen; der zu lange einwirkende emotionale Stress ist behandlungsbedürftig. Die Gefühle repräsentieren unterschiedliche menschliche Rektionen auf einzelne Reize und verursachen unter normalen Umständen keine Krankheiten.

Die pathogenen Eigenschaften der sieben Gefühle:

Direkte Beeinträchtigung des Organ-Qi (Lebensenergie)

Beeinflusst auch die Funktionen des Organ-Qi (Lebensenergie)

Verschlechterung der emotionalen Stabilität.


Die sieben Emotionen der TCM sind:
Freude Ärger Besorgnis Grübeln Trauer Angst Schrecken

Freude

In der TCM bezieht sich Freude auf einen Zustand von Agitiertheit oder Übererregung.



"Wenn jemand freudig im Übermass ist, zerstreut sich der Geist (Shen) und kann nicht länger gespeichert werden", konstatiert das Lingshu (ein weiterer Teil des Klassikers des gelben Kaisers). In der TCM bezieht sich Freude eher auf einen Zustand der Agitiertheit oder Übererregung als auf die eher passive Gefühlsregung tiefer Zufriedenheit. Diese Regung wird auch als übermässige Begierde nach äusseren Reizen beschrieben. Das von der Freude am ehesten betroffene Organ ist da Herz. Überstimulation kann hier zu Problemen mit Herz-Feuer verbunden mit Symptomen wie Aufgeregtheit, Schlaflosigkeit und Palpitationen ("Herzstolpern" bei allen möglichen Herzrhythmusstörungen) führen.


Anger could lead to high blood pressure.
Ärger

Ärger, wie er von der TCM beschrieben wird, deckt das ganze Spektrum der damit assoziierten Regungen, einschliesslich Groll, Reizbarkeit und Frustration. Ein Übermass von gehaltvollem Blut macht einen für Ärger anfällig. Ärger beeinflusst deshalb die Leber (beide der Wandlungsphase Holz zugeordnet), was in einem Stillstand des Qi resultiert. Dies kann dazu führen, dass Leberenergie in den Kopf steigt, was sich mit Kopfschmerzen, Benommenheit und anderen Symptomen zeigt. Auf längere Sicht kann es zu Bluthochdruck und Problemen mit Magen und Milz kommen. Es ist bekannt, dass "Vollblütige" Menschen mit hochrotem Kopf eher jähzornig reagieren als andere Menschen ("HB-Männchen").


Besorgnis
Besorgnis kann das Qi blockieren und sich als schnelle, flache Atmung manifestieren.


"Wenn jemand Sorge (oder Kummer) fühlt, ist das Qi blockiert und bewegt sich nicht". Besorgnis verletzt die Lunge, welche durch die Atmung das Qi kontrollieren. Allgemeine Symptome übermässiger Sorge sind Verhalten der Atmung, flaches und unregelmässiges Atmen. Die Kurzatmigkeit in Phasen des Kummers und der Sorge sind jedermann bekannt. Besorgnis verletzt auch das mit der Lunge gekoppelte Organ, den Dickdarm. Überbesorgte Menschen sind z.B. besonders anfällig für Colitis ulcerosa.


Ein Zuviel an intellektueller Stimulation kann zur emotionalen Störung "Grübelei" führen.

Grübeln

In der TCM, ist Grübelei oder Nachdenklichkeit als Folge übermässigen Nachdenkens über immer wieder die gleichen Inhalte definiert. Auch zu viel an intellektueller Reizüberflutung kann Störungen in dieser Richtung hervorrufen. Jegliche Aktivität die einen hohen mentalen Einsatz mit sich bringt, läuft Gefahr eine Disharmonie entstehen zu lassen. Das von dieser Störung am direktesten betroffene Organ ist die Milz. Es kann zu einem Mangel an Milz-Qi kommen, wodurch wiederum Symptome wie Müdigkeit, mangelndes Selbstwertgefühl, Lethargie und Konzentrationsstörungen entstehen.
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Ungelöste Trauer kann eine Disharmonie in der Lunge schaffen.

Trauer


Dieses Gefühl ist mit der Lunge am meisten verbunden. Ein normaler und gesunder Ausdruck der Trauer ist zum Beispiel Seufzen, das ganz aus der Tiefe der Lunge kommt -tiefes Einatmen und dann das herausseufzen der Luft bei der Ausatmung. So kann Trauer, die unaufgelöst bleibt und chronisch wird, eine Disharmonie ind der Lunge erzeugen, die das Lungen-Qi schwächt. Dieses wird dann die Funktion der Lunge, das Qi im Körper umlaufen zu lassen, einschränken und es kommt zu erhöhter Infektanfälligkeit (Bronchitis, Lungenentzündung, ..), Asthma und Atemproblemen.


Angst

Angst, die nicht unmittelbar angegangen werden kann, führt höchstwahrscheinlich zu einer Nierendisharmonie.

Angst ist eine normale und angepasste menschliche Gefühlsregung. Aber wenn sie chronisch wird und der Auslöser nicht unmittelbar angegangen werden kann ist es wahrscheinlich, dass es zu einer Disharmonie kommt. Das Organ, was das höchste Risiko hat betroffen zu werden, ist hierbei die Niere. In Fällen extremer Angst ist die Fähigkeit der Niere das Qi zu speichern beeinträchtigt, was sich z.B. in unfreiwilligem Harnabgang (Einnässen, Inkontinenz) zeigt. Dies ist im Besonderen ein Problem bei Kindern.


Auch Schrecken kann die Nieren treffen wenn er unbeachtet bleibt.


Schrecken

Schrecken oder Panik ist eine weitere Emotion, die nicht speziell ein Organ betrifft. Schrecken unterscheidet sich von Angst durch seine plötzliche und unerwartete Natur. Der Schreck nimmt primär Einfluss auf das Herz, doch wenn er länger bestehen bleibt, verwandelt er sich in bewusste Angst und die Disharmonie wandert in die Nieren.



Tabelle 3. Ein Zuviel bestimmter Emotionen schädigt einzelne Organe.

Gefühl

Zang (Yin Organ)

Fu (gekoppeltes Yang Organ)

Freude Herz Dünndarm
Angst, Furcht Nieren Blase
Trauer, Besorgnis Lunge Dickdarm
Grübeln Milz Magen
Ärger Leber Gallenblase