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Weder äussere noch innere Ursachen

Während die Hauptursachen für eine Disharmonie im Körper äusserlich, wie die sechs Übel (klimatischen Exzesse) oder innerlich, wie die sieben emotionalen Faktoren liegen, gibt es noch andere Faktoren, die für die Verusrsachung einer Erkrankung in Betracht gezogen werden müssen. Es sind konstitutionelle Faktoren, Faktoren der Lebensweise und unvorhergesehene Ereignisse.


Konstitutionelle Faktoren

Die TCM behauptet, das das individuelle Energiesystem aus angeborenem Qi und Jing besteht, das während des ganzen Lebens produziert wird. Das angeborene Qi repräsentiert unsere Konstitution, die wir von unseren Eltern mitgegeben bekommen haben. Ist das angeborene Qi unzureichend, wird die Person empfänglicher für das gesamte Spektrum äusserer und innerer Faktoren, die eine Disharmonie auslösen können, sein. Deswegen müssen wir, wenn wir solch eine konstitutionelle Schwäche vermuten, besonders achtgeben und sicherstellen, dass jegliche anderen Krankheits- und Disharmonie- auslösenden Faktoren vermieden werden, oder man in geeigneter Weise geschützt ist.


Faktoren in der Lebensweise

Die TCM hat immer schon die Bedeutung der Lebensweise für die Erhaltung von Gesundheit und Wohlbefinden erkannt. Dies ist inzwischen auch Gegenstand in der westlichen Medizin geworden.

Arbeit
 

Zu viel körperliche Arbeit kann das Qi beeinträchtigen.

Die Art von Tätigkeit, die wir im Beruf ausüben, oder deren Mangel im Fall von Arbeitslosigkeit kann unser Energiesystem stark beeinflussen. Zu viel körperliche Arbeit kann das Qi beeinträchtigen und durch zu schweres Heben werden die Lungen defizient. Zu viel geistige Arbeit schädigt die Milz und macht das Yin defizient. Jemand, der zum Beispiel einen Beruf hat, bei dem er dem Wetter ausgesetzt ist (Bauarbeiter, Gärtner), hat höheres Risiko eine Disharmonie aufgrund der klimatischen Exzesse zu bekommen (z.B. Kälte-, Feuchtigkeit-, Wind oder Hitze-Übel).
 
Übung / Training
 

Körperliche Übung ist in richtigem Masse gut für uns.

Sportliche Ertüchtigung kann, wenn sie im Übermass durchgeführt wird, zu Disharmonie führen. So wirken beispielsweise viele Athleten, die bis zum Exzess trainieren, anscheinend ziemlich fit, sind aber oftmals sehr anfällig für Infektionen oder Verletzungen. Auf längere Sicht bekommen sie einen chronischen Qi-Mangel wegen der Überbeanspruchung des Jing (Lebensessenz, aus der das Qi hervorgeht), das in den Nieren gespeichert ist. Es ist bemerkenswert, dass chinesische Übungsprogramme wie Qi-Gong oder Taijiquan offensichtlich nichts mit derart sportlichem Einsatz wie z.B. Aerobic gemein haben. Diese Praktiken bieten eine ausgewogenere Annäherung an körperliche Ertüchtigung an, als die meisten westlichen Übungspraktiken. Es ist bewiesen, dass man bei den Ausübenden solcher Praktiken eine gute Wirkung auf Gesundheit und Langlebigkeit festzustellen kann.
 
Ernährung
 

Die Ernährung spielt eine bedeutende Rolle in der Krankheitsentwicklung.

Der Ernährung wird in der chinesischen Medizin ein bedutender Platz eingeräumt. Magen und Milz haben die Aufgabe die Nahrung weiterzuverarbeiten und daraus die nährende Essenz herzustellen, welche dann an die Lunge als zentralen Ort für die Bereitstellung des Qi (Lebensenergie) weitergegeben wird. Wenn die Milz gegen schlechte und schädigende Nahrungsmittel an arbeiten muss, leidet sie (speziell an Feuchtigkeit) und es wird mehr Qi vom Körper verbraucht, als neu geschaffen werden kann.

Der Anspruch der TCM an die Ernährung ist recht allgemein Ausgewogenheit eher als dass es besondere Diät-Empfehlungen gibt. Wenn jemand einer gesunden und ausgewogenen Ernährungsweise folgt, wird die Milz gesund bleiben und ausreichend Qi für die Lebensprozesse zur Verfügung stellen. Die Überbetonung süsser und vorgefertigter Produkte in der westlichen Ernährung gibt uns diese Ausgewogenheit meistens nicht.

 
Sexuelle Aktivität
  In der TCM wird exzessive sexuelle Betätigung als Schädigend für das Nieren-jing angesehen und kann zu Langzeitschäden im Sinne eines Mangels führen. Eine grosse Anzahl von Schwangerschaften kann einer Frau ernstlich "an die Substanz" gehen, indem es das Blut (Xue) und das Jing ausleert. Während es darüber keine geeinte Meinung gibt, was man unter übermässiger sexueller Betätigung verstehen soll, hebt das chinesische System TCM eine natürliche Abnahme hinsichtlich dieser Aktivität als normalen Vorgang im Alterungsprozess hervor.